Die Schlacht bei Oudenaarde war für die Periode der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine der größten und wichtigsten in Europa. Sie ist auch eine der wenigen Schlachten dieses Umfangs, die noch archäologisch erforscht werden kann. Die Stadt Oudenaarde ist bereit, dieser Erforschung alle Chancen zu bieten. Es handelt sich nämlich um ein Pilotprojekt, das als Modell für Flandern und Europa dienen kann.
Die Pflege des militärischen Erbes aus der Periode vor dem Ersten Weltkrieg war für Minister Dirk van Mechelen ein wichtiger Grund für die Unterstützung der Forschungsarbeit. Das Ename Expertisezentrum für die Erschließung des Kulturerbes – dieser gemeinnützige Verein ist einer der Partner für die Organisation des Reenactments – wird die Methodologie der Untersuchung dokumentieren und zu einer DVD verarbeiten. Die dafür notwendigen Fördermittel sind über einen Projektaufruf von VCM-Contactforum bereitgestellt worden.
Für die Erforschung kann die Stadt Oudenaarde sich auf beträchtliche Hilfe, sogar aus dem Ausland, verlassen. Mitarbeiter des Britischen Battlefields Trust kamen im November vorigen Jahres nach Oudenaarde, um ihre Untersuchungsmethoden zu erläutern. Mit einem Metalldetektor macht man sich auf die Suche nach Reststücken wie Musketenkugeln, Knöpfen und anderen militärischen Bodenfunden. Indem diese Fundstücke präzise kartiert werden, kann man sich vorstellen, was vor 300 Jahren genau passiert ist.
Unter der Aufsicht des Flämischen Instituts für das Unbewegliche Kulturerbe werden einige unserer Amateur-Archäologen bei der langfristigen Untersuchung herangezogen werden. Auch das ist einzigartig in Flandern.
Innerhalb 300 Jahren hat sich die Landschaft tiefgreifend geändert. Für eine genaue Rekonstruktion der Oudenaarder Umgebung im Jahre 1708, werden wir uns auf den Archivar des Oudenaarder Stadtarchivs verlassen, der die historische Untersuchung betreuen wird.
Forscher der Universität Gent helfen uns, an bestimmten Stellen den Boden zu untersuchen, indem sie elektromagnetische Widerstandsvermessungen durchführen. Verstörungen im Boden können auf diese Weise lokalisiert werden. Möglicherweise können so Stellen entdeckt werden, wo gefallene Soldaten begraben sind.
Aber vor allem die Eigentümer und Benutzer der Felder und Weiden um Oudenaarde werden die Untersuchung ermöglichen. Ohne ihre Erlaubnis könnte die Flämische Behörde keine Genehmigung für die Erforschung mittels Metalldetektoren ausstellen.